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Wassersport zu Hause

Sport ist gesund! Besonders Wassersport wird uns immer wieder ungefragt und wärmstens empfohlen. Gelenkschonend soll er sein und gut für’s Herz! Im Wasser zu joggen, liegt voll im Trend, dabei soll speziell die Wirbelsäule entlastet werden.

Etwas unfreiwillig testen Gitti und ich eine Variante davon heute zu Hause aus.

Ausnahmsweise hat es hier so heftig geregnet, dass sich ein Teil des kostbaren Grundwassers leise ins Haus schlich. Als ich das Wasser entdecke, steht es in einem der Kellerräume ein paar Zentimeter hoch. Ich bilde mir ein, dass es mich mit seichten, nahezu unsichtbaren Wellenbewegungen frech angrinst. Das ist keine Katastrophe, aber doch recht unangenehm.

Zuerst drehe ich eine Runde durchs Untergeschoss und verschaffe mir einen Überblick. Der Regen ist längst vorbei und ein weiterer Anstieg des Wasserpegels im Keller nicht unmittelbar zu erwarten. Auf ein paar Minuten kommt es jetzt nicht mehr an.

Das Essen steht schon auf dem Tisch. Es gibt Spargel. Ich bringe also die Weinflasche mit dem kühlen Riesling, wegen der ich in den Keller gegangen bin, in die Küche und setze Gitti ins Bild. Gemeinsam beschließen wir, uns erst zu stärken. Wir genießen unser Spargelgericht und den Wein, lassen uns dabei jedoch nicht so viel Zeit wie sonst. Gedanklich laufen bereits die Vorbereitungen auf unsere nächste Aktion, mit der wir dem Schaden entgegentreten werden.

Frisch gestärkt geht es ans Werk. Wir kleiden uns um, schlüpfen in die Gummistiefel, rüsten uns mit Eimern und sonstigem Gerät, und dann liegt der Fokus vor allem auf dem Schippen von Wasser und dessen Entsorgung. Wir arbeiten schnell. Alles geschieht ohne langwierige Absprachen Hand in Hand. Von Zeit zu Zeit entfleucht mal Gitti und mal mir ein kleiner Fluch. Ansonsten kratzen wir all unseren Pragmatismus zusammen. Wir wollen uns schließlich nicht unnötig von der Vorstellung lähmen lassen, welche unangenehmen Aufgaben oder Probleme noch auf uns zukommen könnten. Stück für Stück kommen wir voran.

Als der Boden des Kellerraums endlich nur noch feucht ist, lagern wir noch ein paar triefnasse Sachen um. Weitere Aktionen müssen bis morgen warten, denn wir sind völlig erledigt. Der gemeine Gummistiefel hat kein gutes Fußbett. Mein Rücken schmerzt. Ich kann kaum noch stehen, außer im eigenen Wasser. Es dürstet mich nach Abkühlung. Gitti geht es nicht besser.

Gitti merkt an, dass sie sich Wassergymnastik oder Aqua-Jogging ganz anders vorgestellt hat. Unsere Heim-Variante davon missfällt ihr sehr. Diese Art von Wassersport zu Hause ist in keiner Weise gelenkschonend. Immerhin attestieren wir der Aktion, einen gewissen Touch von Workout zu haben. Das ist doch auch schon was!

Der nächste Tag wartet mit hohen Temperaturen auf. Die helfen bestimmt beim Trocknen. Jetzt wird gelüftet, was das Zeug hält. Natürlich gibt es noch jede Menge zu tun. Auch hier gilt: Stück für Stück geht es am besten voran.

Es gibt eine Unwetterwarnung für den späteren Abend. Blüht uns noch eine Runde Wassersport zu Hause? Natürlich hoffen wir darauf, verschont zu bleiben. Statt darüber nun in helle Aufregung zu geraten, konzentrieren wir uns lieber ganz gegenwärtig auf das Jetzt. Streng genommen also auf den eigentlich gar nicht vorhandenen Zeitraum zwischen Vergangenheit und Zukunft …

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Tom

    Ihr Armen!

    Bei uns sind die Regenrinne übergelaufen – leider ins Haus hinein und wir haben es gemerkt, als im Erdgeschoss wasser die Wand herablief….

    1. Miriam

      Oje, das ist auch kein Vergnügen! Liebe Grüße

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